Freitag, 29. August 2014

Thermomix im Härtetest

Jetzt hab ich ja nun schon die Hälfte der Ferien hinter mich gebracht 
und irgendwie erscheint mir die vergangene Zeit so kurz.  
Was macht man da so, hab ich überlegt, dass die Zeit so rasend schnell vergeht? 
Das da:

  Vor 3 Wochen war ich zu einer Thermomix-Vorführung eingeladen.
Und ich hatte Gelegenheit, ihn von jemandem auszuleihen und zu testen.
Es soll ja ein wahres Wundergerät sein wurde mir gesagt. 
Fast jede meiner Bekannten und Kollegen besitzt so ein Teil.

Es "kann" wiegen, kochen, dampfgaren, rühren, zerkleinern, mahlen, 
kneten, mischen, mixen, schlagen, kontrolliert erhitzen, emulgieren und, 
was für mich das Wichtigste ist, es soll sich fast von selbst spülen.

Ich hab ja immer im Brustton der Überzeugung getönt, 
dass ich sowas nicht brauche.
Nun hatte ich den Thermomix fast täglich, teils mehrmals, 
im Einsatz und kann mir jetzt ein Urteil erlauben, denke ich. 
Beim Kauf eines TM gabs bis 22.August übrigens ein Kochbuch 
und einen zweiten Topf gratis mit dazu (wobei ich feststellen musste, 
dass man den nur in den allerseltensten Fällen braucht).
Nur zur Info, die Kochbücher kosten regulär ca. 35 € und der Topf ca.190 €.
Der gesamte TM mit Varoma (dem Dampfgareinsatz) und 
einem Topf inklusive etwa 1050 €.
Ganz schön rentabel für die Firma Vorwerk, nicht? 
Ich möchte noch darauf hinweisen, 
dass ich genau nach den Rezepten in den Kochbüchern vorging.


Ok. 

Fangen wir einmal an. 



Wiegen - Note 3-4 

Er wiegt ungenau auf ca. 20 Gramm und sobald auch nur der Zipfel eines Geschirrtuchs an den Korpus des TM kommt oder das Kabel irgendwo anliegt, wiegt er völlig falsch. Also muss man immer aufpassen, dass er völlig frei steht. Doof, weil ich eine sehr kleine Arbeitsfläche habe und eigentlich immer irgendwas rumliegt.
Außerdem stört es mich, dass er nur in 5 Gramm Schritten wiegt. Ja, ich bin penibel. 

Fazit: 
Meine Küchenwaage ist mir lieber, denn manchmal wiege ich auch mal kleinere Mengen ab. Also brauche ich trotzdem noch zusätzlich eine Waage.



Kochen - Note 3-4

Ja, er kann kochen. 
Spaghettisoße von meinem Mann genau nach TM-Rezept erprobt, wurde zu einem babybreiartigen braunen Etwas. Wers mag... außerdem brannte die Soße an.
Ebenso wie bei mir eine andere Hackfleischsoße. Das Hackfleisch verklebte unter den Messern und ich musste dem TM doch mit der Hand spülen. 


Marmelade kochen - oh je! 
Na gut, vielleicht hab ich da irgendwas falsch verstanden? 
Eigentlich wollte ich nur zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Marillen (oder warens Reineclauden?)   entkernen und daraus gleich Marmelade kochen. Das Entkernen war ne echte Sauerei. Ich weiß nicht mehr genau, ich glaube 3 Minuten bei Stufe 4. Laut, spritzig und  den Brei durch die Flotte Lotte zu drücken, war echt anstrengend.
 

Zitat aus einem Forum:
"... ich muss sagen, bei mir hat das nicht gut funktioniert. die fliesen hinter dem thermomix sahen aus wie auf einem schlachtfeld, die kirschen waren nur mehr mus und die farbe war so komisch bräunlich. außerdem war es schwerstarbeit, durch das sieb zu streichen. die zweite portion entkernte ich auf herkömmliche weise! das ging wesentlich schneller und sauberer! naja, vielleicht hab ichs falsch gemacht."

Ähnlich gings mir. Außerdem war die Fruchtmasse dann nach dem Marmeladekochen so schaumig, dass nach dem Abkühlen die Gläser nur noch zur Hälfte gefüllt waren, weil der Schaum sich wohl langsam auflöste und die Marmelade zusammenfiel. 





Fazit: 
Kochen mit Einschränkung. Nicht immer zeitsparend.  Manche Lebensmittel werden beim Kochen einfach zu musig. Anbrenngefahr!
Oft muss man das Gerät zwischenreinigen --> wo bleibt da der Umweltgedanke? 
Zum Reinigen braucht man mind. 1/2 Liter warmes Wasser mit Spülmittel, dann muss man natürlich noch mehrmals nachspülen. Und wenn man Pech hat, klebt noch was unter den Messern. Also nochmal spülen. 
Meine Spülmaschine braucht da umgerechnet weniger Wasser.


                            


Dampfgaren - Note 1-2

Dabei ist er spitze! 

Kartoffeln, allerdings klein geschitten, Gemüse auch  und gleichzeitig Fisch in Alufolie garen. Geht prima, schmeckt super. Nur die Soße muss man noch extra zubereiten.
Reis garen im Körbchen ist auch super, wird schön locker. 

Fazit: 
Gut, aber der Varoma passt nicht wirklich in die Spülmaschine. Er ist zu groß und damit ist spülen wieder per Hand angesagt, also unwirtschaftlich. 





Rühren/mischen - Note 2-3

Beim Kochen
, siehe oben --> brennt an, legt sich an.

Kalte Zutaten rührt er befriedigend, aber man muss öfter stoppen und die Zutaten von der Topfwand mit dem Spatel nach unten schieben.

Bisquitteig hab ich gleich zweimal getestet. (Ich kann Bisquit zubereiten! *grins*)
Erst aus dem Kochbuch, bretthart und dünn, obwohl er eigentlich fürs Blech geeignet sein sollte. Das war wohl nix. Das Rezept kam mir gleich seltsam vor.

Marmorkuchen war superklasse.

Dann ein Bisquitrezept der TM-Vertreterin. Seltsam war, dass die Schaummasse erhitzt wurde, bevor Mehl und Backpulver zugegeben wurden.  Bei klassischen Bisquitteigen kenne ich das nicht. Das Ergebnis war zwar sehr gut, lecker und fluffig. Doch leider legte sich der Teig auch diesmal am Topfboden an. 

Kartoffelbrei: Kartoffeln gekocht, ok. Milch, Butter, Gewürze zugegeben und verrührt.

Fazit:  
Selbst gestampfter und gerührter Kartoffelbrei wird lockerer. Der TM-Brei hatte eine glänzende und irgendwie kleisterige Konsistenz.
Kuchenteige werden gut gerührt, jedoch ist das Entleeren eine komplizierte Sache, weil immer das Messer im Weg ist. Für meine Begriffe bleibt immer viel zu viel im Topf. Den müsste man dann zur Restentleerung natürlich aufschrauben und das Messer entfernen. 
Siehe Kochen... trotz Linkslauf (ohne Schneidewirkung) wird alles sehr, sehr fein beim Rühren zerkleinert.





Zerkleinern, mahlen  - Note 1-2 

Gemüse wird zerhackt, mal gröber, mal feiner. Schwierig alles gleichmäßig zu bekommen. Schwierigkeiten hatte ich beim Schneiden von Lauch. Der rutschte irgendwie immer unter die Messer und wickelte sich rundherum.
Getreide wird vorbildlich gemahlen. 

Fazit:  
Wer keinen Wert auf akkurat gewürfelte Zwiebel, Karotte oder Sellerie legt, sondern mit ungleichmäßig geschnittenem Gemüse Vorlieb nimmt, wird zufrieden sein.
Lieben werden ihn alle, die oft mit selbstgemahlenem Getreide Brot oder Kuchen backen. Superfeines Mehl ist das Ergebnis. 




Kneten - Note 1

Dafür liebe ich ihn.

Hefeteige werden super, jedenfalls für Pizza und Brot. 
Jedes Rezept eines Grundteiges kann mit verschiedenen Zutaten verändert werden.
Hier hab ich Cranberries reingemischt, weil ich ein Frühstücksbrot für Marmelade haben wollte. In ein anderes Brot kamen Kürbiskerne rein und Brotgewürz.



Ein Rezept von der TM-Website für Rosensemmeln hab ich ausprobiert.
Das Ergebnis war suboptimal. Die versprochenen locker leichten Sonntagsbrötchen, die von allen im Forum so gelobt wurden, waren bei mir zu hell und außen extrem hart. Schade, wir hatten uns so drauf gefreut.
Ein Brötchen hab ich dann nochmal mit Grill überbacken... najaaa... aber dafür kann der Topf ja nix.




Fazit:  
Schwere Teige meistert er super und erleichtert einem das Kneten optimal.
Weniger optimal ist, dass man die Teige nur sehr schwer aus dem Topf bekommt. Der Spatel hilft da auch nicht sehr weiter. 





Mixen, schlagen - Note 3

Gemixt wurde bei mir noch nicht wirklich etwas. Ich vermute mal, Flüssigkeiten zusammen mixen klappt ganz gut.
Was er angeblich auch kann ist Sahne schlagen. Da war ich  skeptisch. Zu Recht.
Für die Erdbeersahnefüllung der Bisquitroulade war die Sahne viel zu flüssig. Die Sahnemenge war zu gering,  um mit dem beiliegenden Rührbesen richtig geschlagen zu werden, sie legte sich halbfest an den Topfrand und wartete da ab. Auch das Zurückschieben in den Topf mit dem Spatel brachte nicht das gewünschte Ergebnis. 

Milchschaum für Cappuccino wird gut, aber NUR wenn die Milch anfangs wirklich eiskalt ist, bzw. mit Eiswürfeln darin geschlagen wird. Ansonsten wird das nur warme Milch.

Fazit:  
Keine feste Sahne. Jedenfalls nicht ohne eine gewisse Mindestmenge.
Ach ja, Flüssigkeiten spritzen grundsätzlich aus der Deckelöffnung. Daher immer ein Geschirrtuch auf den Deckel legen! 
Meine Küchenmaschine macht perfekten Milchschaum mit dem gläsernen Mixbehälter, der schon dabei war! Das hab ich dem TM zu vedanken... ohne ihn wäre ich nie auf die Idee gekommen das mal mit meiner Maschine zu versuchen. 20 Sekunden auf Stufe 6, dann umfüllen in ein Glas oder einen Messbecher und 10 Sekunden in der Mikrowelle erhitzen. Super sag ich euch!




Kontrolliert erhitzen - ???  

Nun ja, für mich besteht da wenig Unterschied ob ich koche oder erhitze... und "kontrolliert" heißt für mich, dass nichts anbrennt... siehe oben! 




Emulgieren - ???  

Ja gut, ok, das ist ein Fachbegriff für das dauerhafte Verbinden von wässrigen und fetten Flüssigkeiten zu einer relativ stabilen Mischung mithilfe eines Emulgators. Aber im Grunde genommen ist das doch auch nichts anderes als Rühren oder Mixen, oder seht ihr das anders? 





Fast von selbst spülen   - keine notenmäßige Bewertung möglich...

Hahaha....so oft wie in den letzten drei Wochen hab ich schon lange nicht mehr von Hand gespült.  Nönö, das soll dann mal lieber in Zukunft wieder meine Spülmaschine tun.  



Was ich für mich festgestellt habe: 

Ich brauche keinen Thermomix. 

Nudeln kochen kann ich auch im Topf und habe dann weniger abzuspülen, Teige mache ich in meiner Küchenmaschine genauso gut, am Herd brennt mir kaum was an und ich brauche viel weniger Wasser zum Spülen. Außerdem liebe ich Gemüse Julienne oder akkurat Gewürfeltes.  Zu Matschepampe gekochtes Egalwasauchimmer mag ich nicht. Ich will in meiner Bolognesesoße noch die Zutaten sehen können.

Die Zeit, die ich angeblich beim Kochen einspare, weil ich ja nicht immer dabei stehen muss (gilt auch nur für Gerichte die komplett ca. 30 Minuten gegart werden), brauche ich dann zum Abspülen und Zwischenspülen des Topfes und des Spatels. 
Allzuviel Geschirr spare ich auch nicht, denn alles muss ja entsprechend vorbereitet werden. Gemüse muss auch geputzt und grob geschnitten werden.  
Nicht immer kann ich die eingebaut Waage verwenden, denn manchmal muss auch während des  Garens/ Knetens Mehl o.ä. gewogen werden. Also brauch ich doch wieder eine extra Waage. 
Außerdem kommt es beim Kochen doch auch oft auf die richtigen Rezepte an, die alles vereinfachen.
Kuchenrezepte, bei denen ich alle Zutaten in die Schüssel werfe, die Küchenmaschine anschalte und in 3 Minuten alles fertig ist, gibts ja genug. Und backen kann der TM auch nicht.

Fazit:   1050 Euro kann ich sinnvoller ausgeben! 
             Und ihr so? Habt ihr auch so einen Helfer?


In diesem Sinne wünsche ich  euch eine gute Nacht, 
lasst es euch gut gehen!

11 Kommentare:

  1. Deine Testvorstellung finde ich klasse - weil sie so aus dem realen Leben kommt.
    Danke :-)

    lieber Gruß von Heidi-Trollspecht

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke liebe Heidi,

      hast du denn auch schon mal mit dem Gedanken gespielt dir so ein Gerät zu kaufen?

      LG Susi

      Löschen
  2. Einen Thermomix habe ich nicht. Ist mir viel zu teuer! ... aber ich habe die hier: Bosch MUM4655EU Küchenmaschine MUM4

    Und die möchte ich nicht mehr hergeben :-).

    Lieben Gruß
    Angie

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Genauso geht es mir mit meiner KM, liebe Angie Du!
      Für das Geld kriegen wir viele schöne andere Sachen! :-)

      Liebe Grüße
      Susi

      Löschen
  3. Danke für deine Bewertung. Ich habe auch keinen Thermomix (das traut man sich ja fast nicht laut zu sagen) und ich will auch keinen. Dafür koche ich viel zu gerne. Ja, und ich mag auch noch was vom Gemüse spüren, wenn ich es esse. Für meine Familie wäre dieses Teil auch zu klein gewesen. Und meine große Bosch-Küchenmaschine habe ich schon 35 Jahre und sie knetet, rührt, raspelt, schneidet, mixt, mahlt und entsaftet mit den entsprechenden Aufsätzen noch immer zu meiner vollen Zufriedenheit. Ich glaube, für den Preis des Thermomix könnte ich drei solche Maschinen kaufen.

    LG Rosi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, meine Küchenmaschine liebe ich auch sehr!
      Was deine Familiengröße angeht... angeblich kann mit dem TM für 8 Personen kochen, sagte die Dame bei der Veranstaltung. Ich bezweifle das ja schon auch. Fischfilet in Alufolie gehen bei mir höchstens 4 Stück rein.
      Und was dann die Kartoffeln und das Gemüse angeht... müssen Wenigesser sein. ;-)

      LG Susi

      Löschen
  4. Ich liebe meinen Thermomix! Stimmt, nicht alles kann er. Ich schlage z.B. nie Sahne drin. Aber bei vielen Gerichten erleichtert er mir die Arbeit. Noch nie habe ich so oft, so frisch, Marmelade gekocht. Brot backen geht super. Bei selbst hergestellten Gewürzpasten habe ich ein besseres "Gefühl" ... Meist gebrauche ich den Thermomix wieder, ansonsten kommt er auch schon mal in die Spülmaschine. Aber das Abwaschen geht soo schnell, stört mich nicht, denn ich habe auch sonst häufiger etwas mit der Hand abzuwaschen.
    LG, Beate

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ein bisschen muss ich dir widersprechen, liebe Beate...
      Brot BACKEN kann er nicht! Er kann den Teig herstellen, ebenso wie meine Küchenmaschine. Die wird heute übrigens noch erprobt in Bezug auf "Getreide mahlen". Bin gespannt.
      Jedenfalls gebacken wird das Brot immer noch im Backofen.
      Die Gewürzpasten mach ich auch schon lange selber mit meiner Küchenmaschine. Geht ebenfalls super einfach. Ich schneide das ganze Gemüse ganz fein und vermische es dann mit Salz. Ab ins Glas - fertig. Auch von der Menge her muss sich meine KM nicht hinter dem TM verstecken.

      Wenn du Wert legst auf ganz frisch gekochte Marmelade, ist der TM natürlich gut, mir reichts, wenn ich einmal im Herbst die große Kocherei hab *grins*
      Und was das Abwaschen mit der Hand betrifft... da hab ich nicht unbedingt Lust drauf. In meiner Küche gibts eigentlich nichts, was man mit der Hand abwaschen muss, alles ist spülmaschinengeeignet. Darauf achte ich schon immer beim Einkauf von Geräten. Außerdem gings eher nicht darum, dass mich das sehr stört, sondern eher um den Umweltgedanken. Man braucht ja doch ziemlich viel Wasser, um ihn zu reinigen.

      Aber jeder sollte das natürlich so halten, wie er es für richtig empfindet. Ich koche halt auch sehr gerne richtig. Ich weiß nur nicht recht, ob es sich lohnt, so viel Geld auszugeben für ein nicht wirklich extrem arbeitserleichterndes Gerät. So dicke hab ichs dann auch nicht.

      Aber ich wünsche jedem viel Freude mit dem TM der ihn besitzt und ihn auch entsprechend nutzen kann.

      Liebe Grüße
      Susi

      Löschen
  5. Liebe Susi,
    danke für deinen Bericht. Ich besitze auch keinen Thermomix, aber habe immer wieder mit dem Gedanken gespielt, weil nämlich alle Bekannten sooo begeistert sind. Beim Teig kneten hab ich ihn einmal in Aktion gesehen und war begeistert. Da ich aber schon eine Getreidemühle und einen tollen Mixer habe, haben mich die über 1000 Euro abgeschreckt. Wenn ich mir deinen Bericht so durchlese kann ich wohl sagen, Gott sei Dank!
    Ganz liebe Grüße
    Gesa

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Gesa,

      diese totale Begeisterung für den TM ist wahrscheinlich ansteckend (die Beraterinnen und Partymacherinnen sind ja Feuer und Flamme-müssen sie ja auch) und führt wohl zu so einer Art Wunsch zu Gruppenzugehörigkeit. Aber soviel Psychologie hatte ich im Studium nicht, dass ich das genau erklären könnte.

      Teig kneten kann er wirklich gut, alles andere ist mittelmäßig (finde ich) und geht mit anderen Maschinen genauso gut.
      Vor allem denke ich: warum soll ich mir dem TM kaufen, wenn ich doch eh alle wichtigen Maschinen schon daheim habe? Witzig ist ja nur, dass ich jetzt erst auf die Idee komme, meine Küchenmaschine auf andere Funktionen zu testen, sprich Milchschaum herstellen und Getreide mahlen.
      Werd ich heute mal probieren, ob ich das mit dem Mahlen und anschließendem Kneten auch damit hinbekomme.
      Nein, also 1000 € sind mir auch zuviel Geld für den TM!

      Liebe Grüße
      Susi

      Löschen
  6. Ein paar Kommenare zu deinem ausgezeichneten und ausgesprochen aufschlussreichen Testrapport!

    Vorweg: meine Erfahrungen beziehen sich auf den TM31, den ich gebraucht angeschafft habe.

    Zum Thema Reinigung -
    Ich spül ihn tatsächlich eher im Spülbecken ab, mit oder ohne Auseinanderbauen, je nach benötigtem Reinheitsgrad (bei Zwischenspülen), dabei hilft mir sehr heißes Wasser und eine Brause am Hahn.
    Das Material halte ich für genial, selbst angebackenes Hack geht gut ab.
    Wenn er irgendwie eingetrocknet ist, geb ich ihm ne Chance, das selbst zu erledigen (Wasser bis übers Messer + Tropfen Spüli, 4 Minuten schlagmichtot, mussich nachgucken), mit durchaus guten Erfahrungen.

    Zum Thema Mixen, schlagen -
    Die Erfahrung, dass etwas aus der Öffnung spritzt, habe ich nur bei mittlerer bis hoher Rührstufe und bei Nicht-Aufsetzen des Messbechers oder Garkörbchens gemacht, was nur in den seltensten Fällen in den Rezepten so gewünscht wird.
    Dies kann ich also nicht nachvollziehen.

    Zum Thema Teigentnahme -
    Ich habe einen sehr geeigneten Teigschaber, und empfinde die Messerentnahme als wenig umständlich, so dass mich das nicht nachhaltig stört.
    Allerdings habe ich keine vergleichbaren Erfahrungen mit einer Küchenmaschine, so dass ich da vielleicht zu genügsam bin.

    Zum Thema Hackfleisch -
    Hab ich aufgegeben, wässert auch zu sehr, wenn es nicht scharf angbraten werden kann. Nachfolgemodelle wie der TM5 oder 6 sind da evtl. besser.

    Zum Thema Kochen -
    Anbrennen tuts bei mir eher nicht, das Problem ergibt sich wirklich selten.

    Zum Thema Rühren -
    Es gibt wohl etwas, was man dem Messer hinzufügen kann, so dass es schonender rührt bzw. das Gargut oberhalb davon bleibt, was allerdings der Füllmenge abträglich ist.
    Es gibt sogar etwas, das das Rühren komplett unterbindet, ideal fürs sous-vide-Garen.
    Solche Artikel habe ich bei food with love entdeckt (nicht billig, das ist der Nachteil, aber eine kleine Investition, wenn es dem Thermomix eine vermisste Funktion dauerhaft hinzufügt).
    Ansonsten bin ich mit den langsamen Rührstufen und dem Linkslauf recht zufrieden.

    Zum Thema kontrollierte Temperatur -
    Ich meine bei einer Hollandaise z. B. muss man unter 100°C bleiben, sowas kann der Thermomix selbständig.

    Zum Thema andere Maschinen -
    Wen man sich den Thermomix anschafft, braucht man einige andere Geräte, von denen du berichtest, nicht unbedingt.
    Was eine Kenwood toll kann, kann der Thermi gut, was ein Reiskocher toll kann, kann der Thermi gut, was ein Sous-Vide-Garer toll kann, usw..
    Ich habe in meiner Küche auch nur wenig Platz, kann nicht viele Geräte unterbringen, da wird der Thermi immer wieder mal herangezogen auch als Ausweichgerät für den manchmal überlasteten Kleinherd (2 große Töpfe/Pfannen passen da leider nicht drauf).

    Zum Thema Anschaffung -
    Ich rate da auf Grund des wirklich utopischen Neupreises zum Kauf gebrauchter Geräte, denn die Qualität überzeugt, auch auf lange Sicht (mein 31er ist seit sicher 7 Jahren bei mir und war davor ja noch woanders).
    Auch von Konkurrenzgeräten hört man viel gutes.

    Mein Fazit -
    Ich hab meinen gern, hätte aber im Nachhinein den Neupreis des zu der Zeit grad aktuellen 5ers bereut, weil er durchaus nicht täglich zum Einsatz kommt.
    Ich bin kein begeisterter TM-Guru, aber ich mag ihn, und über die Jahre hat er sich rentiert und auch mein Gadget-Bedürfnis ausreichend genährt.
    Dass ihn Leute benutzen, die "nicht kochen können", liegt daran, dass es dafür ausgeklügelte Rezepte gibt, die sich auf den Standard des immer gleich funktionierenden, gut abgestimmten Gerätes verlassen können, da geht wirklich auch Kochen für Dummies, wenn man gute Rezepte hat.
    Wer kochen kann, kann ihn entsprechend als Küchenjungen einsetzen 😊

    Nochmals vielen herzlichen Dank für diese äußerst aussagekräftige, akkurate Rezension!

    AntwortenLöschen

Schön, dass du her gefunden hast! Ich freu mich auch riesig, wenn du mir ein paar Worte da lässt!